Echt von unecht unterscheiden zu können, ist heute anspruchsvoller als je zuvor. Künstliche Intelligenz produziert Texte, Bilder, Videos, die zunehmend kaum noch von echt zu unterscheiden sind. Bestimmt wird sich unsere Wahrnehmung dadurch ändern, ebenso wie das tat, als nicht mehr alls gemalt und gezeichnet werden musste, sondern fotografiert werden konnte. Zeiten ändern sich und damit auch die Techniken und Technologien. Wie wir damit umgehen, will gelernt sein. Damit befasst sich auch die «Content Authenticity Initiative».

Fakt oder Fake?

Bilder können täuschen und manipulieren. Wir sind damit aufgewachsen und begegnen es auf Schritt und Tritt. Bewusst etwa wird das für Werbung eingesetzt. Produkte und Themen werden mit Bildern emotionalisiert. Produktverpackungen, Plakatkampagnen, Buchcover, Bildsprache auf einer Corporate Website – alle diese Beispiele sind Teil unserer Realität. Die Grenzen zwischen Kommunikation und Manipulation verlaufen fliessend.

Wir bewerben sogar uns selbst. Der Begriff «Person» stammt etwa vom lateinischen «Persona», ursprünglich «hindurch-tönen». Der Begriff wurde möglicherweise durch das alte römische Theater geprägt, wo Schauspieler eine Maske trugen und die «Person» durch die Maske «hindurch-tönte». Es ist die Darstellung des Selbst oder die Art, wie man sich präsentiert. Es ist das, was man anderen von sich mitteilt, ganz unabhängig davon, was tatsächlich dahinter ist.

Diese Vielschichtigkeit ist komplex. Authentizität ist wichtig in der Kommunikation. Wir werden heute mit Texten, Bildern und Videos konfrontiert, die von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt werden. Die Authentizität ist dann nicht gegeben. Die Resultate von KI werden laufend besser und lassen sich häufig kaum noch von echt unterscheiden. Es können Realitäten «erfunden» werden, mit dem Ziel der Manipulation. Fake News, Deep Fakes und weitere von KI erstellten «Werke» überschwemmen die Soziale Medien und werden vermehrt auch in unserem Alltag Einzug halten. Da stellt sich die Frage: Wie lassen sich Dinge auf ihre Authentizität prüfen?

Content Authenticity Initiative

Die «Content Authenticity Initiative» ist eine Interessegemeinschaft, die sich der Frage der Authentizität in den Medien stellt. Mitglieder sind etwa Technologie-Firmen, wie Adobe, Microsoft, Canon, Leica oder Fotoware, oder Medienhäuser wie AFP, New York Times, Axel Springer. Dazu auch Branchenverbände wie die CEPIC, oder Internetplattforme wie Shutterstock oder PhotoShelter und Anbieter von KI-generierten Bilder wie Getty Images, Metaphysic oder Synthesia.

Alle diese Firmen und Interessegemeinschaften setzen sich gemeinsam für mehr Klarheit ein, zugunsten einer besseren Transparenz. Es geht nicht darum, sich neuen Technologien zu verschliessen, sondern darum, sie nutzbar zu machen. Dazu gehört Aufklärungsarbeit und die Suche nach geeigneten Werkzeugen, echt von unecht unterscheiden zu können.

Mehr dazu findet sich auf der Website der Initiative:

contentauthenticity.org

Wie prüft man, ob ein Bild echt ist?

Diese Frage benötigt heute professionelle und eine technologische Unterstützung und ein Zusammenschluss vieler Menschen und Organisationen. Wer im Bildmarkt tätig ist oder allenfalls Bilder, Videos und Texte von unterschiedlichen Quellen einsetzt, tut vermutlich gut daran, sich laufend weiterzubilden, um auch in einigen Monaten noch echt von unecht unterscheiden zu können.

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